Zurück im Paradies

Da ich bereits zwei Jahre zuvor für einen Monat in Indonesien und 4 Jahre zuvor in Thailand als Rucksackreisender unterwegs war, wusste ich genau, welche Schönheit und Abenteuer von diesen Ländern ausgehen. Unseren anfänglichen Plan quer durch Europa zurück zu trampen legten wir aufgrund der zunehmenden Vertiefung mit dem Thema Kind und Jobsuche in Deutschland erst einmal ad Acta. Somit stand für uns fest, dass dies nun der krönende Abschluss unserer gemeinsamen Reise sein würde. Auch wenn ich wusste, dass Bali nicht das wirkliche Indonesien wiederspiegelt, entschieden wir uns für dieses, bei Touristen sehr beliebte Urlaubsparadies. Aufgrund Sophies fortschreitender Schwangerschaft wollten wir die möglichen Risiken in Bezug auf Hygiene, Ernährung oder gefährlichen Tieren so gering wie möglich halten und wählten demnach diese Insel. Beim letzten Mal verbrachte ich gerade einmal 5 Tage auf Bali und so hatte ich neben meinem kleinen Insiderwissen noch einige offene Programmpunkte. Das dies Sophies erster Eindruck von Asien sein sollte, steigerte meine Vorfreude. Bereits im Vorfeld ahnte ich, dass sie meine Liebe für diese Länder im Nachhinein teilen würde.

Unbenannt

Unsere abschließende Reise Begann in den späten Abendstunden gegen 22.00 Uhr Ortszeit. Nachdem wir die üblichen Stationen des Flughafens hinter uns gelassen hatten, verließen wir den gekühlten Bereich des Terminals. Sofort schlug uns die mir bekannte Wärmewalze entgegen. Die Kombination aus hohen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit brachte uns vor allem mit den Rucksäcken bewaffnet sofort ins Schwitzen. Zusätzlich bestand diese Walze jedoch ebenso aus hunderten Balinesen hinter einer Absperrung, welche einem wie die Fotografen auf dem roten Teppich das Wort „Transport!“ entgegen riefen. Hierbei ist es nach meiner bisherigen Erfahrung zunächst einmal ratsam Desinteresse zu signalisieren und sich an der buhlenden Meute vorbei zu drücken. Die Schreihälse in der ersten Reihe sind oft nicht die Leute bei denen man faire Preise erwarten kann. Schließlich fanden wir im hinteren Feld der Massen einen passenden Fahrer, welcher unseren Deal akzeptierte und uns in das Parkhaus brachte. Hier musste er nur noch schnell das vor uns parkende Auto ein paar Schritte zur Seite schieben und wir konnten in den hektischen Verkehr Denpasars eintauchen. Von Australien aus hatten wir bereits ein Hotel unweit des Flughafens für die erste Nacht gebucht, welches wir nun ansteuerten. Leider mussten wir trotz meines vermeintlich guten Deals für die Fahrt wieder einmal zu Beginn der Reise tiefer in die Tasche greifen. Der Fahrer wollte uns weiß machen, dass der verhandelte Preis pro Person galt und sich somit die Fahrpreise verdoppelten. Müde von dem langen Flug und den anfänglichen Strapazen zahlte ich natürlich sehr sauer den Preis und wir fielen erschöpft ins Bett.

Am nächsten Morgen waren unsere Kräfte nach einem langen und Erholsamen Schlaf wieder aktiviert und ich machte mich an die Planung der nächsten Tage. Unsere erste Etappe führte uns somit in das mir bereits bekannte Ubud. Dieser bei Touristen sehr beliebte Ort hatte vor allem noch einen Punkt für mich offen – den Monkey Forrest. Ein privater Fahrer brachte uns zum gebuchten Hostel, wo man uns bereits fröhlich in Empfang nahm. Etwas verdutzt, weshalb die Eigentümer uns mit dem Namen empfingen, begriff ich beim Blick in das Check-In-Buch, dass wir offensichtlich alleine in dem Hostel waren. Offensichtlich gab es in der Nebensaison nicht gerade viele Menschen die für 4€ die Nacht inklusive Frühstück übernachten wollten. Obwohl wir uns nicht in der Regenzeit befanden, hatten wir die ersten Tage etwas Pech mit dem Wetter und so regnete es des Öfteren wie aus Eimern. Uns ist nach wie vor unbegreiflich wie wir dennoch ohne Regenschirm oder Regenjacke den Ausflug zum Monkey Forrest starten konnten. Auf dem Rückweg konnten wir uns schließlich mit großen Blättern vor dem erneut einsetztenden Regen schützen. Für einen kleinen Eintritt erhält man Zugang zu dem touristischen Herzstück der Gegend. Die ehemalige Tempelanlage wurde für Touristen mit hunderten von Affen besiedelt die sich hier mit den nicht immer ganz ungefährlichen Tieren ablichten lassen oder diese füttern können. Es dauerte nicht lange, dass auch wir in einer kleinen Ansammlung von Affen neugierig von einem besprungen wurden. Als ein anderer Tourist mich warnte, dass der kleine Affe mir gerade von hinten in den Rucksack griff, wollte ich diesen von meinem Rücken werfen, was er allerdings mit einem Biss in meinen Finger verhinderte. Als kurze Zeit später auch noch der Regen wieder einsetzte, war für mich die Magie des Affentempels zunächst einmal verzogen. Ziemlich durchnässt fanden wir schließlich einen kleinen Holzunterstand, unter welchem wir für über eine Stunde dem Platzregen entfliehen mussten. Trotz der Startschwierigkeiten konnten wir schließlich noch eine Runde durch das Areal drehen und uns den Rest anschauen. Es war schon ziemlich lustig zu sehen wie die menschenähnlichen Geschöpfe ebenso unter einander lieben, spielen, helfen oder kämpfen.

Vermutlich war ich durch die Klimaanlagen des Flugzeuges und der Taxis wie jedes Mal in den ersten Tagen etwas angeschlagen. So verbrachten wir den zweiten Tag in Ubud etwas erholsamer im Bett. Aufgrund des regnerischen Wetters in der südlichen Region entschlossen wir uns etwas eher in den Norden vorzustoßen und einigten uns in unserer zweiten Unterkunft auf einen guten Preis für die Weiterfahrt in den Norden. Es ist in Indonesien grundsätzlich so, dass jede Person einem alles organisieren kann. Die Menschen sind untereinander so vernetzt, geschäftstüchtig und hilfsbereit, dass jeder einem eine Unterkunft, einen Transport, einen Roller, Bootstickets, Ausflüge oder Essen besorgen kann. Jedoch muss der europäische Tourist stets damit rechnen, dass selbst der netteste Host zunächst die Preise auf das doppelte anhebt. Am Ende liegt es dann am eignen Verhandlungsgeschick, dem Wissen über die tatsächlichen Preise oder der Zahlungsbereitschaft wie viel man letztlich tatsächlich für alles Mögliche zahlt. Abermals hatten wir lediglich für eine Nacht eine Unterkunft vorgebucht und fuhren nun mit dem Bruder des alten Hosts nach Lovina, einer Küstenstadt im Norden Balis. Aufgrund des Verkehres in den Ballungsgebieten und der kurvenreichen, teils sehr ungewohnten Straßenverhältnisse auf dieser Strecke muss man für die 73 km knapp 2,5 Stunden mit dem Auto einplanen. Nachdem wir auf der Fahrt das Gebirge und den höchsten Punkt der Fahrt im Zentrum Balis hinter uns gelassen hatten, entfernten wir uns ebenso von den dichten Regenwolken und stießen in warme, sonnige Regionen vor. Wiederrum zu einem extrem niedrigen Preis hatten wir hier eine wunderbare Unterkunft im schönen Ambiente. Am Morgen nach der Ankunft trafen wir dann beim Frühstück auf Lina und Abraham. Die Deutsche und der Mexikaner hatten sich vor wenigen Tagen auf Lombok kennen gelernt und hatten dort beschlossen gemeinsam eine Weile zu reisen. Während eines guten Gespräches beim Frühstück teilten wir uns gegenseitig unsere fast identischen Tagespläne mit. Kurzer Hand einigten wir uns somit zu viert, auf zwei gemietete Roller verteilt, einen Ausflug in das Zentrum der Insel zu unternehmen. Unser Vorschlag war die Besichtigung des bekanntesten und meist fotografiertesten Hindutempels der Insel. Durch die besondere Lage des Wassertempels und den Abdruck des Tempels auf dem 50.000 Rupia-Schein erhält der Pura Ulun Danu Buyan eine besonders hohe Aufmerksamkeit. Letztlich stellte sich heraus, dass dieser Tempel viel eher der überbewertetste und touristichste Tempel sein sollte. Die tief hängenden Wolken über dem See und der massive Andrang von Menschen machte es uns nicht möglich die gesehenen Bilder aus dem Internet zu reproduzieren. Im Anschluss fuhren wir weiter auf die Jatiluwih Rice Terraces und besichtigten eines der unzähligen und riesigen Reisfelder der Insel.

Nach einem kurzen Regenschauer hatten wir vor der Abfahrt nochmals ein richtiges Licht- und Naturspektakel in der dämmernden Sonne, welches sich auf der gesamten knapp zweistündigen Fahrt durchzog. Nach dem wir abermals den höchsten Punkt unserer Fahrt hinter uns gelassen hatten, legten wir auf einer kleinen Straßenausbuchtung eine kurze Pause ein, während wir Richtung Norden auf Lovina herab blicken konnten. Von hier aus hatten wir einen unglaublichen Blick auf die untergehende Sonne, den nördlichen Küstenabschnitt und die Wolken, welche sich hinter unserem Rücken über die Berge schoben.

Tagsdarauf fuhren Sophie und ich nochmals mit dem Roller in das Zentrum der Insel und wir besichtigten den Sekumpul Waterfall. Nach einer kleinen Tour durch ein Dorf der Einheimischen kamen wir zu Beginn des Abstieges an eine kleine Lichtung im Dschungel und erhielten einen sagenhaften Ausblick auf die drei Wasserfälle in dem grasgrünen Tal. Über endlose Treppen und glitschige Hänge erreichten wir letztlich den Fuße des Tales und folgten einem kleinen Pfad in das Herzen des größten Wasserfalls. Sobald wir um die Ecke bogen standen wir in der typisch feuchten, durch die unglaublichen Kräfte aufgewirbelten Luft. In einer geschützten Ecke zogen wir unsere Badesachen an, verstauten alles unter der Regenplane im Rucksack und näherten uns weiter dem Wasserbecken. Es ist immer wieder ein gigantischer Anblick die Kräfte des Wassers zuhören, zu spüren und anhand der unglaublich fruchtbaren Natur um den Wasserfall herum zu sehen. Mit der GoPro bewaffnet stiegen wir in das Becken und genossen den Moment der Freiheit.

Es ergab sich, dass wir vorerst weiterhin mit Lina und Abraham zusammen blieben und so teilten wir uns zwei Tage später ein Taxi für die Fahrt nach Amed in den Osten Balis. Schon damals hatte mir dieser Küstenstreifen besonders gut gefallen und ich konnte es nicht erwarten erneut dahin zurück zu kehren. Bereits völlig angestachelt von meinen letzten Eindrücken hatte ich auch die anderen etwas heiß auf den Schnorcheltag in Amed gemacht. Abermals liehen wir uns einen Roller pro Pärchen und das nötige Schnorchel-Equipment aus. Zu aller erst fuhren wir die gesamte, kurvenreiche Küstenstraße bis zu meinem damaligen Highlight des Unterwassertages. Ich dachte mir, dass es am besten sei diesen Spot zuerst aufzusuchen, um noch mit voller Energie alles ausreichend zu entdecken. Es handelte sich bei unserem Ziel um das Japanese shipwreck, ein kleines Fischerboot, welches angeblich seit dem zweiten Weltkrieg versunken gerade einmal 3 Meter unter der Wasseroberfläche liegt. Die gesamte Szenerie wurde damals sogar noch zusätzlich durch eine unglaubliche Vielfalt an bunten Fischen getoppt. Bereits auf der Fahrt zu diesem Küstenabschnitt erkannte ich alles von früher wieder und entdeckte auch die ein oder andere, dem Tourismus geschuldete, Veränderung. Ohne Probleme fanden wir somit unseren ersten Tauschspot für diesen Tag und gingen voller Vorfreude in das Wasser. Vom Strand aus konnten wir sehen, dass sich bereits einige Menschen an der Stelle befanden und mit dem Kopf nach unten in das Wasser blickten. Jedoch musste ich feststellen, dass die Personen nicht auf Entdeckungstour, sondern auf der Suche nach dem Schiff waren. Die etwas rauere See hatte das Wasser so stark aufgewirbelt, dass es für jemanden der die Position nicht kannte fast unmöglich war das Boot zu sehen. Einige Minuten versuchte ich den anderen das Objekt zu zeigen und wir konnten gelegentlich eine Spitze des Schiffes in der trüben Suppe erkennen. Da dies leider nicht mal ansatzweise das Erlebte aus der Vergangenheit wiederspiegelte, entschied ich erst einmal weiter zu ziehen und auf besseren Wellengang zu hoffen. Bereits am Vorabend musste ich als Reiseleiter unserer kleinen Gruppe eine Niederlage einstecken. Der einst so perfekte Ausblick für Sonnenuntergänge in Amed wurde mit einem Sunset Restaurant bebaut und hatte nun nicht mehr den lockeren Charme von damals. Nun nach dem zweiten Rückschlag zweifelte ich an der Qualität meiner Geheimtipps. Allerdings hatte ich noch weiter Tausch- und Schnorchelspots recherchiert, welche wir in der Folge auch aufsuchten. Im Tagesverlauf hatten wir in zwei Buchten deutlich mehr Glück und verbrachten Stunden im Wasser. Es ist immer wieder unvorstellbar, doch man muss sich tatsächlich nur wenige Meter vom Strand entfernen, um in eine völlig fremde Welt einzutauchen. Die unglaubliche Vielzahl von bunten Fischen, riesigen Korallen und unbekannten Meeresbewohnern macht mich immer wieder sprachlos. Wie kleine Kinder schwimmt und taucht man mit weit geöffneten, ungläubigen Augen und verliert dabei komplett das Zeitgefühl.

Nach einem späten, aber guten Mittag bei einem sehr freundlichen Local und guten Gesprächen kehrten wir noch einmal zu dem Schiffswrack zurück. Es sollte nun unser letzter Tauchgang für den Tag sein und die Kräfte der anderen waren bereits etwas geschwunden. Wir einigten uns darauf, dass ich zunächst alleine heraus schwimmen sollte, um nachzusehen, ob diesmal mehr zu erkennen war. Voller Aufregung sprang ich ins Wasser uns schwamm zu der Stelle. Wie aus dem nichts tat sich vor mir ein mystisches Bild auf und ich erkannte die Umrisse des alten Schiffes. Es war nach wie vor deutlich trüber als zwei Jahre zuvor, doch man konnte deutlich mehr erkennen als am Vormittag. Ich rief den anderen entgegen, dass sie ins Wasser kommen sollten und begann sofort wieder abzutauchen. Je näher man dem Wrack kam, desto besser konnte man auch erkennen, was sich da unter dem Wasser befand. Ich erinnerte mich wie ich damals unter den Bruchstücken der Reling durchtauchen konnte und nahm einmal viel Luft. Nach wenigen Tauchzügen bemerkte ich wie schlecht meine Kondition war und wie mir das trübe Wasser doch plötzlich etwas ungeheuer wurde. Es ist ein seltsames Gefühl sich in solche ungewohnten Umgebungen zu bewegen, was gelegentlich die Fantasie etwas zu stark anregen kann. Kurz darauf kamen bereits die anderen auf Höhe des Schiffes an und wagten einen ersten Blick. Jedoch hatte sich bereits innerhalb dieser wenigen Minuten die Sicht erneut geändert und wir konnten wieder deutlich weniger erkennen. Am Ende ist es der Wundertechnik meiner GoPro zu verdanken, dass wir doch noch gemeinsam etwas von dem Schiff sehen konnten. Während unsere Augen kaum noch etwas wahrnehmen konnten, war es zumindest möglich auf der Kamera etwas zu erkennen. Am Ende des Tages waren wir uns alle einig, dass wir uns jetzt eine leckere Pizza verdient hatten und so endete der abenteuerliche Tag bei einem leckeren Italiener mit riesigen Tellern.

Für den darauffolgenden Tag war bereits die Weiterfahrt nach Gili Air, eine winzige Insel östlich von Bali geplant. Zwei Jahre zuvor hatte es mich auf die touristische Partyinsel Gili Trawangan verschlagen. Diesmal entschieden wir uns auf die sogenannte „Familieninsel“ dieses kleinen Insel-Dreiergespannes zu fahren. Letztlich zeigte sich, dass Air beinahe ebenso touristisch ist, jedoch einen viel größeren Charme besitzt. Für die Überfahrt auf die Insel buchten wir wie bereits damals schon die schnellste Transportmöglichkeit – ein Speedboot. Noch von damals hatte ich die Fahrt nicht in guter Erinnerung und stellte mich und Sophie vorsichtig auf etwas Übelkeit und eine unsanfte Fahrt ein. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass der vorherrschende Wellengang das Ganze noch deutlich schlimmer machen würde. Zunächst verzögerte sich aus diesem Grund die Abfahrt um zwei Stunden. Während geschätzte einhundert Touristen unter zwei kleinen Bambushütten und um diese herum verteilt warteten, stiegen so langsam die Ungeduld und der Zweifel. Wir bekamen mit, dass auch die Balinesen etwas ratlos und nervös aufgrund der sich verzögernden Abfahrt waren. Nach knapp 2 Stunden Wartezeit entschieden die Verantwortlichen die Boote zu beladen. Aufgrund des Wellenganges konnte das Boot jedoch nach wie vor nicht bis zum Strand heran fahren. Die Balinesen entschieden sich ihre kleinen Katamarane mit dem Gepäck zu beladen und Stück für Stück die Taschen zum Boot zu fahren. Nachdem alle Gepäckstücke verfrachtet waren wurden die kleinen Holzboote mit jeweils 5 Personen bestückt und die Passagiere ebenso auf die Speedboote verteilt. Unter lautem, hektischem Geschrei schoben die Angestellten den Katamaran immer wieder gegen die brechenden Wellen vom Strand in das Meer, wodurch sich die kleinen Holzboote immer wieder mit Wasser füllten. Bei jeder Fahrt wurde der erste Passagier in vorderster Front bereits einmal von oben bis unten durchnässt. Die gesamte Kulisse sah sehr abenteuerlich und improvisiert aus und vermittelte schon jetzt nicht den sichersten Eindruck.

Nach einer weiteren Stunde hatten sie es letztlich geschafft und alle Gäste saßen in den ca. 30 Meter vom Strand entfernten Booten. Während unser dicker, voll tätowierter und Oberkörperfreier Kapitän versuchte die Gemüter etwas mit lustigen Sprüchen zu beruhigen heulten bereits die 3 Motoren des Bootes auf. Die hinten auf das kleine Holzboot montierten Hochleistungs-Motoren wirkten so überdimensional groß und fehl am Platze, dass man es auch mit einem Trabanten und einem V12 Motor vergleichen könnte. Nach und nach steigerte der Fahrer das Tempo und während unser Kapitän uns noch eine gute Fahrt wünschte begann sich das Boot zum ersten Mal im Wellengang zu heben und schlug im Anschluss mit voller Wucht in die nächste Welle. Erst als ich Sophies starken Griff an meinem Arm und ihren ängstlichen Blick registrierte merkte ich, dass diese Stöße ihr und unserem kleinen Baby so gar nicht gut taten. Doch bevor sie etwas sagen konnte begann sich die Spitze des Bootes erneut anzuheben…


 


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